19 häufig vergessene Shopware Einstellungen, bevor der Shop live geht

Die Erstellung eine Shops ist oft ein spannendes, hektisches und unübersichtliches Vorhaben. Damit bei der Live-Schaltung auch alles funktioniert, habe ich eine Liste mit wichtigen Punkten erstellt. Vieles wird bei Ihnen wahrscheinlich nicht zutreffen. In den vielen Jahren als Shopware Freelancer habe ich aber schon einiges erlebt und so manche Supportanfrage erhalten…

Benötigen Sie Hilfe in Ihrem Shop, oder verstehen einen Punkt nicht? Ich helfe gern!

 

1. Angebot anfordern

Shopware bietet die Möglichkeit eine Anfrage zu einem Angebot auf der Warenkorbseite zu stellen. Die Standardeinstellung, ab wann man ein Angebot anfordern kann, steht auf 150 Euro. Nicht jeder Shop möchte diese Möglichkeit dem Kunden zur Verfügung stellen. Deaktivieren kann man die Funktion nicht, man kann nur den Betrag erhöhen, z.B. auf 9999999 Euro.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Storefront > Warenkorb / Artikeldetails > Mind. Warenkorbwert ab dem die Möglichkeit der indivduellen Anfrage angeboten wird

 

2. Länder aktivieren / deaktivieren

Auch wenn die Versandarten mit unterschiedlichen Lieferzonen fertig konfiguriert sind, werden die Länder bei der Registrierung nicht angezeigt, wenn Sie deaktiviert sind.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Shopeinstellungen > Länder

 

3. Template komprimieren

Shopware bietet die Möglichkeit, CSS-Dateien und Javascript-Dateien zu komprimieren. Während der Entwicklung wird die Komprimierung oft deaktiviert, da man ansonsten den Quellcode nur schwer lesen kann. Ist die Entwicklung abgeschlossen, sollten die Dateien komprimiert werden. Dies spart Bandbreite, lässt den Shop schneller laden und macht die Kunden und Google glücklich.

Einstellungen > Theme-Manager > Einstellungen > CSS komprimieren + Javascript komprimieren

 

4. Debug Plugin deaktivieren

Mit dem Debug Plugin von Shopware kann man sich im Frontend die Template Variablen anzeigen lassen. Das ist wichtig bei der Entwicklung, kostet im Live-Betrieb aber Ressourcen und zeigt der Öffentlichkeit die Werte der Variablen.

Man kann die Anzeige der Variablen zwar auf IP-Adressen beschränken, aber wenn es nicht gebraucht wird, würde ich das Plugin deaktivieren.

Einstellungen > Plugin-Manager > Installiert (linkes Menü) > Debug

 

5. Shop im Produktivmodus verwenden

Während der Konfiguration und Arbeiten am Template sollte der Shop im Bearbeitungsmodus gesetzt werden, da die Anpassung im Frontend sonst meistens nicht sofort sichtbar sind. im Bearbeitsungsmodus wird der Cache deaktiviert und der Shop wird dadurch langsamer.

Wenn am Shop nichts mehr geändert wird, sollte man den Shop in den Produktivmodus setzen. Der HTTP Cache wird in diesem Modus automatisch aktiviert. Die Seiten werden dadurch schneller ausgeliefert / angezeigt und die Last vom Server reduziert. Die Besucher und Google freuen sich.

Einstellungen > Cache / Performance > Start > Shop im Produktivmodus verwenden

 

6. Shop Host + Pfad anpassen

In der Entstehungsphase wird der Shop oft unter einer Entwicklungsdomain, Subdomain oder im Unterverzeichnis erstellt. Ist der Shop online, sollten diese Einstellung auf die Live-Umgebung geändert werden.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Shopeinstellungen > Shops > Shop bearbeiten > Host + Pfad anpassen

 

7. SSL aktivieren

Eine SSL Verschlüsselung bietet nicht nur Sicherheit, sondern ist mittlerweile auch ein Rankingfaktor für Google. Unverschlüsselte Shops haben Nachteile in den Suchergebnissen. Wenn Sie bereits ein SSL Zertifikat gekauft haben, sollte es auch im gesamten Shop genutzt werden.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Shopeinstellungen > Shops > Shop bearbeiten > SSL aktivieren + Überall SSL verwenden

 

8. Stammdaten anpassen

Shopware zeigt die Stammdaten an unterschiedlichen Stellen im Shop an. Der Shopname wird z.B. im E-Mail Footer eingebunden und an die Shopbetreiber E-Mail sendet Shopware die Bestellbestätigung als Kopie. Um so wichtiger, das hier alle Daten stimmen und keine Testdaten hinterlegt sind.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Shopeinstellungen > Stammdaten

 

9. Empfänger der Nachrichten über Formulare anpassen

Jeder Shop nutzt mindest ein Formular – das Kontaktformular. Manchmal kommen noch Formulare für Partneranmeldung, Rückgabe und Supportanfragen dazu. Die hinterlege standard E-Mail Adresse ist info@example.com. Wenn dies nicht Ihre Domain ist, sollte Sie geändert werden.

Intalte > Formulare

 

10. Fehler an Shopbetreiber senden

Während der Entwicklung sind Fehlermeldungen eine wichtige Informationsquelle. Shopware biete die Möglichkeit die Fehlermeldungen per E-Mail an den Shopbetreiber zu versenden. Im Live-Shop sollte diese Funktion aber deaktiviert werden, da häufig Fehlermeldungen versendet werden, die nicht relevant sind. Zum Beispiel, wenn ein Bot eine ungültge URL aufruft und Shopware somit die Controller oder Action nicht erkennt.

Einstellungen > Grundeinstellungen > System > Log > Fehler an Shopbetreiber senden

 

11. Cronjobs aktivieren

Mit Cronjobs kann man wiederkehrende Aufgaben in bestimmten Zeitabständen automatische ausführen lassen. Bei Shopware gibt es z.B. Cronjobs zum Neuaufbau vom Suchindex, Neuaufbau vom Seoindex, Versand der Lagerbastands Warnung per E-Mail an den Shopbetreiber und Neuberechnung der Topseller.

Vorraussetzungen:

  • Beim Hoster muss ein Cronjob eingerichtet sein, der die Aufgaben bei Shopware anstößt
  • Das Cron Plugin von Shopware muss installiert und aktiviert sein
  • Die Cronjobs im Backend müssen aktiviert sein

Einstellungen > Plugin-Manager > Installiert (linkes Menü) > Cron
Einstellungen > Grundeinstellungen > System > Cronjobs

 

12. Lizenzen umstellen

Lizenzen werden meistens erst für die Entwicklungsdomain gekauft. Geht der Shop online, müssen die Lizenzen bei Shopware auf die neue Domain ausgestellt und im Lizenzmanager hinterlegt werden.

Als Shopware Partner kann man die Lizenzen im Partnerbereich umziehen, oder man kontaktiert den Support und füllt eine Vernichtungserklärung aus.

Fehlerhafte oder nicht vorhandene Lizenzen können einzelnen Funktionen im Shop oder das komplette Frontend lahm legen.

Damit Lizenzen im Backend hinterlegt werden können, muss das Plugin „Lizenz-Manager“ installiert und aktiviert sein.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Weitere Einstellungen > Lizenz-Manager

 

13. Demodaten bei PDF Dokumenten austauschen

Wird Shopware für die Bestellabwicklung und Erstellung der benötigten Dokumente (Rechnungen, Lieferscheine, usw.) genutzt, sollten die Demodaten in den Dokumenten mit Echtdaten getauscht werden.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Shopeinstellungen > PDF-Belegerstellung

 

14. Demodaten in E-Mail ersetzen

Das Logo vom Demoshop schreckt natürlich jeden Kunden bereits bei der E-Mail zur Registrierungsbestätigung ab. Der Kauf wird abgebrochen, eine Bestellung ist Glücksache.

Ab Shopware 5 kann man die E-Mail Header / Footer für Plaintext und HTML-Mail global anpassen.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Storefront > E-Mail-Einstellungen > E-Mail-Header Plaintext / HTML + E-Mail-Footer Plaintext / HTML

 

15. Zahlungsarten scharf stellen

Zahlungsarten werden im Sandbox Modus getestet, damit kein echtes Geld abgebucht und Überwiesen werden muss. Für einen Live-Shop ist das natürlich eine Katstrophe, denn hier ist man auf einen echten Zahlungseingang angewiesen. Alle Zahlungs-Plugins sollten kontrolliert werden. Eventuell muss nicht nur der Modus geändert, sondern auch die Zugangsdaten mit Live-Daten gefüllt werden.

Einstellungen > Plugin-Manager > Paypal / Sofortüberweisung / Heidelpay …

 

16. Cache aufwärmen

Wurde z.B. der Cache geleert, wird beim ersten Aufruf einer Seite diese erst in den Cache geladen. Eine längere Seitenladezeit ist die Folge. Über die Funktion „Cache aufwärmen“ kann der HTTP-Cache komplett aufgewärmt werden. Alle Seiten werden dabei einmal aufgerufen und im Cache abgelegt. Besucher die hiernach die Seite aufrufen bekommen die gecachte Version der Seite ausgeliefert. Gerade bei zu erwartenden Lastszenarien kann ein Aufwärmen des Cache sinnvoll sein, um die Ressourcen des Servers zu schonen.

Einstellungen > Cache / Performance > Einstellungen > Allgemein > HTTP-Cache > Cache aufwärmen

 

17. Rechtliche Seiten überprüfen

Sind alle rechtlichen Seiten wirklich vorhanden und Echtdaten hinterlegt? Ein Blindtext im Impressum würde schnell zur Abmahnung führen..

Inhalte > Shopseiten

 

18. Newsletter auf Double-Opt-In stellen

In Deutschland ist es Pflicht, die Anmeldung zu einem Newsletter nochmal per Link in einer E-Mail zu besätigen. Dieser Prozess nennt sich Double-Opt-In. Wird diese doppelte Besätigung nicht genutzt, kann eine Abmahnung drohen.

Mit diesem Verfahren soll verhindert werden, dass die eigene E-Mail Adresse in ungewünschte Newsletter eingetragen wird. Wird die Anmeldung nicht per Link bestätigt, erhält man auch keinen Newsletter.

Zur Sicherheit sollte die Einstellung in Shopware kontrolliert werden.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Storefront > E-Mail-Einstellungen > Double-Opt-In für Newsletter-Anmeldung

 

19. Mindestbestellwert und Mindermengenzuschlag

Bei Shopware kann man je Kundengruppe einen Mindestbestellwert hinterlegen. Wird dieser Wert unterschritten, kann zusätzliche ein Mindermengenzuschlag berechnet werden.

Die Standardwerte für Shopkunden sind 10,- € Mindestbestellwert und 5,- € Mindermengenzuschlag.

Möchte man diese Funktion nicht nutzen, können beide Werte auf „0“ gesetzt werden.

Einstellungen > Grundeinstellungen > Shopeinstellungen > Kundengruppen > Shopkunden

 

20. Hier könnte Ihr Eintrag stehen

Diese Liste ist noch nicht vollständig. Fällt Ihnen noch eine wichtige Einstellung ein? Haben Sie selbst nach einer Fehlkonfiguration gesucht? Lassen Sie uns teilhaben und schreiben Sie Ihre Erfahrungen in die Kommentare. Ich ergänze dann die Liste.

 

Vielen Dank an Alexander von 8mylez.com für die zusätzlichen Punkte.

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